Sonntag, 30. Juni 2013

Schweiztour




BSC YB Bern - FC Basel 0:1 
29.5.2013 / 35. Spieltag Super League / Wankdorf Stadion / 19 222 Zuschauer


Wir begannen unsere Tour in Bern. Es lockte der vorletzte Spieltag der Super League. Der FC Basel konnte bei diesem Match den Meistertitel holen. Vorraussetzung hierfür war ein Sieg gegen die Young Boys. GC Zürich musste bei Sankt Gallen zwangsläufig gewinnen, um noch eine theoretische Chance auf den Titel zu haben.


Über der Ostkurve war ein großes Banner mit der Internetadresse der Kampagne "Konkordat Nein" angebracht, welches die gesamte Spielzeit über hing. Im Zuge einer geplanten Verschärfung der Hooligan Gesetze stehen im Sommer in der Schweiz Volksentscheide in verschiedenen Kantonen an.
Ansonsten wurden von den Bernen zum Intro Schals, Doppelhalter und Schenkfahnen präsentiert.
Die etwa 1000 Gäste aus Basel glänzten mit einigen Wurfrollen, Schalparade, Schwenkern, Rauchtöpfen und Bengalen. 


Der Support war auf beiden Seiten nicht wirklich überragend, auch wenn die Basler die gesamte erste Hälfte kontinuierlich mit den bekannten melodischen Liedern präsent waren. Richtig emotionale Endspielstimmung kam nicht auf. Ähnlich in der Ostkurve. Für die Young Boys war die Saison allerdings ohne hin gelaufen und so gab es einen, mangels Masse und Brisanz, eher durchschnittlichen Auftritt mit einigen netten Melodien und dauerendem Materialeinsatz.




Mittels Spruchband beschweren sich Berner Ultras über eine Auseinandersetzung mit Baslern, bei der statt Fäusten und Beinen auch Waffen zum Einsatz gekommen sein sollen.
Zum Start in die zweite Hälfte wurde in der Ostkurve einiges an Pyro abgebrannt.



In der 55. Spielminute verwandelte der FCB einen Strafstoß- der Gästeblock ertrahlte nach einem satten Torjubel mit einigen Bengalen. Anschließend steigerte sich der Support deutlich. Auch neue Lieder waren dabei, welche aber nicht wirklich laut gesungen wurden.



Nach dem Abpfiff wurde ein weiteres Inferno gezündet und die siegreiche Elf noch ausgiebig gefeiert. Durch den Sieg konnte dem FCB der 16. Meistertitel im Prinzip nicht mehr genommen werden. 




Weiter ging es am nächsten Morgen unausgeschlafen Richtung Italien. Nach dem obligatorischen Stau vorm Gotthardtunnel konnten wir am frühen Nachmittag diese Engstelle endlich passieren. Regelmäßig kommt es dort zu Verkehrsbehinderungen. Der 16,9 Kilometer lange Tunnel ist die Hauptverkehrsader durch die Alpen hin zur Italienischen Grenze und jeweils nur einspurig ausgebaut Auf der anderen Seite erwartete uns dann auch deutlich besseres Wetter…








Zunächst mussten wir den Ort unseres nächsten Spiels Bellinzona links liegen lassen und bei Chiasso den Grenzübergang nach Como überqueren. Unser Hotel lag in Brunate, einem kleinen Dorf auf einer Bergspitze weit über dem Lago di Como.

Wir wunderten uns noch darüber, dass unser Navi für sechs Kilometer Wegstrecke knapp 25 Minuten Fahrzeit veranschlagte. Nachdem wir das Verkehrschaos in der Stadt unfallfrei bewältigt hatten, mussten wir uns auf gut fünf Kilometern durch steile und vor allem enge Serpentinen den Berg hochkämpfen. Nicht zuletzt wegen des Gegenverkehrs wurden Fahrer und Gerät hierbei angemessen gefordert.




Am höchsten Punkt angelangt lag das schmucke Dorf Brunate und unser Hotel „Locanda Milano“. Der dazugehörige Parkplatz wirkte etwas winzig, dazu aber später mehr. Wir wurden freundlich empfangen und nach dem Check In Prozedere um unsere Autoschlüssel gebeten. Falls jemand raus muss hieß es zur Begründung. Wir verschwendeten keinen weiteren Gedanken daran, warfen unsere Taschen in das geräumige Zimmer und begaben uns wieder zur Rezeption und baten um die Autoschlüssel. Obwohl auf dem Parkplatz nur drei Autos standen, gestaltete sich das Ausparken mit dem Kombi etwas schwierig. Es kostete etwas Rangierarbeit, bis wir den Wagen wieder in Fahrtrichtung auf der steilen Straße hatten.

Nach einer guten Stunde Fahrt waren wir in Bellinzona, wo uns leider nur noch wenig Zeit für einen Stadtrundgang blieb. Bellinzona ist mit seinen 17 000 Einwohnern neben Lugano die zweitgrößte Stadt im Kanton Tessin. Umsäumt von einigen Burganlagen auf den Bergen machte der Ort einen idyllischen Eindruck.








Hier hätten wir sicher auch etwas mehr Zeit verbringen können, aber wie so oft bei solchen Touren nahte der Anpfiff der Partie:

AC Bellinzona - FC Aarau 2:2
30.05.2013 / Challenge League / Stadio Comunale / 1050 Zuschauer 

Das Stadio Comunale liegt unweit des Bahnhofs am Stadtrand und besteht im Wesentlichen aus einer überdachten Tribüne, vier Flutlichtmasten und ein paar Betonstufen hinter dem einen Tor und an der Graden. Nach deutschen Maßstäben kaum vorstellbar, dass hier Erst- bzw. momentan Zweitligafußball gespielt wird. Aber die Sportanlage hat auf alle Fälle mehr Charme als jede moderne Arena. So genossen wir neben dem erfreulich schmalen Eintrittspreis das entspannte Sportplatzflair in vollen Zügen. 




Auch bei diesem Spiel gab es Aktionen gegen das Konkordat. Neben den oben gezeigten Plakaten an den Kassenhäuschen wurden noch Unterschriften gesammelt und ein Banner mit der Internetadresse der Kampagne am Zaun angebracht.















Die Fans des FC Aarau waren mit einer Busladung Szene Leuten und ein paar Autobesatzungen am Start. Das gesamte Spiel über wurde Supportet, wobei die Auswahl der Lieder und Anfeuereungen bis auf zwei Ausnahmen wenig kreativ war. Auch gab es ständig irgendwelche Wiederholungen. 
Für die Gastmannschaft ging es um nichts mehr, der Aufstieg in die Super League war sicher. Bellinzona spielte immerhin noch um den Relegationsplatz.








Am Ende stand es 2:2. Die zweite Hälfte war aus sportlicher Sicht durchaus attraktiv. Die Fanszene auf Heimseite besteht im wesentlichen aus einer Handvoll Ultras rund um die Gruppe B´ZONA BOYS, welche ein paar Fanen und etwas Pyrotechnik zum Einsatz brachten. Wirklich ernst zu nehmen ist das Ganze aber nicht.   





































 

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